das schweigen der blätter

die blätter schweigen im wind. ein leblos lang schweigen die blätter im wind. wir werden die kühe melken gehen. schwarz und weiß. mann&frau wird augen machen. und die weißen kühe werden aus den wolken zusehen und die euter in den wind halten, dem wind mitten ins gesicht, die schwarzen kühe werden auf bäumen sitzen und an der rinde lecken. die bäume können endlich aufatmen, die erde ist voller kraft und strotzt vor neugier dem kommenden zu. ich bin in meiner schale klebengeblieben und das blut tut mir schon etwas weh. trotzenthalben werde ich noch nicht hinabsteigen in bauch und füße, sondern langsam in meine röhren sinken wie staub auf laternenpfählen oder regen an lattenrosten. der winter lügt nicht, wir ruhen wie teige. wie teige, die zeit brauchen. zeit zum gehen. am abend gibt es fingerspitzen und rotznasen und geliege. das menü des einsamen. grüß dich holde dunkleheit, du bist in deiner zeit. aber, woher weißt du? hast du in meine augen gesehen? bist du zähne zählen gegangen oder fingerkuppenlesen? ich hab nichts bemerkt, nichts gespürt hab ich und nichts vernommen, ich bin aufgesprungen auf den minutenzeiger, bin ein trittbrettfahrer der zeiten. so bin ich nun hier zwischen schwarzen strichen und dem geruch von moosen. mein kopf ist schon heiser vom denken, die kühe sind verflogen und der wind weht an meinen ohren vorbei wie müdes laub. der herbst ist schwer, es liegt ein winter und ein frühling in ihm und der schwanz des sommers hängt an seinen beinen. bald wird er im schnee liegenbleiben und die kronen der bäume in seinen augen spiegeln sehen und die schneeflocken ganz weiß auf seinem gesicht landen hören. derweil ich vier wände erschlage und aus der asche der trümmer mein überbleibsel anbete wie einen gott.